Bei jeder Suchanfrage, die Sie im normalen Surfmodus an eine der weitverbreiteten Suchmaschinen stellen, fallen personenbezogene Daten an. Aus diesen Daten lassen sich umfangreiche Nutzerprofile erstellen. Wollen Sie Ihren digitalen Fingerabdruck verkleinern, spielt die Wahl der richtigen Suchmaschine eine entscheidende Rolle.
Gemessen an den Page Views war Google im Juni 2023 mit einem Marktanteil von 83,94% weltweiter Marktführer (Vgl. Abbildung 1, Quelle: statista.com) Auch wenn sich Google weiterhin großer Beliebtheit erfreut, gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen, die keine personenbezogenen Daten sammeln. Bei der Wahl einer anonymen Suchmaschine lag der Fokus auf zwei Kriterien:
- Datenkrake: nein, die Suche ist anonym und es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert
- Herkunftsland: bestenfalls Deutschland, aber so viele Anbieter gibt es da nicht.
Wir haben 7 datenschutzfreundliche Suchmaschinen getestet und stellen eine Übersicht in der folgenden Tabelle zur Verfügung. Mit einem Klick auf den Namen gelangen Sie zur Startseite des Anbieters.
| Name | Online | Land | Bemerkungen | Versionen |
| Brave | 2021 | Deutschland | Blockt zuverlässig jede Werbung und jeden Cookie |
✔ App ✔ Webversion ✔ kostenlos |
| Metager | 1996 | Deutschland | Metasuche ohne Werbung und Tracking |
✔ App ✔ Webversion |
| Ecosia | 1995 | Deutschland | Mit jeder Suche Bäume pflanzen |
✔ Browsererweiterung ✔ Webversion |
| YaCy | 2003 | Deutschland | zur Nutzung muss eine Software installiert werden | Software für Windows, Mac und Linux kostenfrei erhältlich |
| Swisscows | 2009 | Schweiz | Suchmaschine mit eigenem Index |
✔ App ✔ Webversion ✔ kostenlos |
| Startpage | 1998 | Niederlande | Google-Ergebnisse anonym abfragen |
✔ App ✔ Webversion ✔ kostenlos |
| DuckDuckGo | 2008 | USA | Hoher Datenschutz allerdings werden Amazon Webservices genutzt |
✔ App ✔ Webversion ✔ kostenlos |
Marktanteile der meistgenutzten Suchmaschinen
Wer in den 1990er Jahren keinen Zugang zum Internet hatte und erst in den letzten 20 Jahren online gegangen ist, kennt praktisch nur Google. Der US-amerikanische Suchmaschinendienst ist unangefochtener Marktführer. Neu ist, dass sich der Suchmaschinenriese nun zur größten KI der Welt entwickeln will. Bisher nur Gerüchte aber denkbar wäre es, weil jeder Suchende den Algorithums täglich mit Informationen füttert. Ist er dazu noch in seinem Google-Konto angemeldet, können sehr fundierte und tiefgreifende Persönlichkeitsstudien erstellt werden und das völlig kostenlos für den Konzern.
Abbildung 1: Marktanteile der meistgenutzten Suchmaschinen 2016 – 2023, Quelle: statista.com
Alle getesteten, datenschutzfreundlichen Suchmaschinen funktionieren zuverlässig und fehlerfrei. Natürlich muss man sich an das geänderte Design erst einmal gewöhnen. Das ist wie nach einem Softwareupdate – ändert sich die Benutzeroberfläche, ist das für den Anwender erstmal neu und ungewohnt. Aber ein Umstieg lohnt sich definitiv – begeistern konnte uns insbesondere Brave. Neben Suchmaschine ist Brave auch ein Webbrowser, der Werbung und sehr viele Cookies automatisch blockiert ohne dass die Funktionen von Webseiten eingeschränkt werden. Zumindest ist uns in diesem Test keine Website begegnet, die unter Brave nicht richtig funktioniert hat.
Anmerkung der Redaktion: Beitrag enthält keine bezahlte Werbung oder Affilate-Links.
Antworten auf die wichtigsten Fragen
Was sind die Vorteile datenschutzfreundlicher Suchmaschinen?
Bei diesen Suchmaschinen werden keine personenbezogenen Daten gesammelt oder ausgewertet. Es werden keine Suchverläufe gespeichert. Das Setzen von Cookies und anderen Tracking-Technologien wird weitestgehend unterbunden.
Welche Nachteile haben anonyme Suchmaschinen?
Die Benutzeroberfläche kann sich rein optisch von der bisher verwendeteten Suchmaschine unterscheiden, sodass man sich erst einmal neu orientieren muss.
Wer garantiert, dass wirklich keine Daten gespeichert werden?
Der Schutz von Nutzerdaten ist hier die Essenz und kann als zentrales Versprechen des jeweiligen Anbieters angesehen werden. Anonyme Suchmaschinen speichern keine Daten, bauen keine Suchhistorie auf und liefern keine Werbeanzeigen auf Basis von zuvor gesammelten Daten. Meist ist eine Speicherung von Daten gar nicht möglich, weil es nicht programmiert wurde.
Sind die Suchergebnisse genauso gut wie bei anderen Suchmaschinen?
Die sogenannten Proxy-Suchmaschinen greifen auf die Suchergebnisse der Marktführer zurück, verschlüsseln die Suchanfrage jedoch über den Proxy-Server. So sollte es wenig bis gar keine Unterschiede in der Qualität der Suchergebnisse geben. Die Art der Darstellung unterschiedet sich rein optisch etwas vom Original. Bei den Meta-Suchmaschinen werden viele Suchmaschinen gleichzeitig durchsucht. Sogenannte Kinder-Suchmaschinen sind speziell an die Bedürfnisse von Kindern angepasst, einfach zu bedienen und liefern kindgerechte Inhalte.
Wie kann man zu einer datenschutzfreundlichen Suchmaschine wechseln?
Ein Wechsel ist jederzeit möglich! Dazu ruft man die Webseite des gewünschten Anbieters auf und kann direkt mit der ersten Suchanfrage starten:
- Brave: https://search.brave.com
- Startpage: https://www.startpage.com
- Swisscows: https://swisscows.com/de
- DuckDuckGo: https://duckduckgo.com
- Metager: https://metager.de
- Ecosia: https://www.ecosia.org
Viele datenschutzfreundliche Suchmaschinen sind auch als Browsererweiterung für Ihren Standard-Internetbrowser erhältlich, können als Standard-Suchmaschine eingerichtet werden und/oder stehen als Webbrowser zum Download zur Verfügung.
