Privater Surfmodus

von | 30 Mai 2023 | Digitalisierung, IT-Sicherheit

Wo liegen die Vorteile im Vergleich zum „normalen“ Surfen mit den bekannten Internetbrowsern? Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie privat im Internet surfen können und welche Daten im Inkognito-Modus weiterhin erhoben werden.

Was bedeutet privater Surfmodus?

Privates Surfen funktioniert in jedem Browser anders, bedeutet aber grundsätzlich Folgendes: Ihre Suchanfragen, Cookies und Webseitenbesuche werden nachdem Sie alle Tabs geschlossen haben, nicht auf Ihrem Gerät gespeichert. Downloads und Lesezeichen, die Sie erstellen, werden gespeichert. Der private Surfmodus wird auch Inkognito-Modus genannt, sodass in diesem Zusammenhang beide Begriffe synonym verwendet werden. Anonym surfen Sie damit jedoch nicht!

Im Prinzip richtet sich der private Surfmodus an Personen, die sich in Ihrem privaten Umfeld befinden und Ihren Computer oder Ihr Smartphone verwenden. Praktisch an Weihnachten oder zum Geburtstag – Im Bezug auf das automatische Löschen von Cookies und Websitedaten nach Sitzungsende dennoch empfehlenswert.

Welche Daten bleiben sichtbar für unbekannte Dritte?

Wenn Sie den privaten Surfmodus verwenden, speichert Ihr Internetbrowser die besuchten Webseiten nicht in Ihrem lokalen Verlauf. Ihre Online-Aktivitäten – der Besuch von Webseiten, die Suche nach Geschenken, das Anklicken von Links oder die Planung von Reisen – können weiterhin von Werbetreibenden, Ihrem Internetdienstanbieter, (bei Interesse) von ausländischen Behörden und potenziell von Hackern verfolgt werden. Folgende Daten bleiben sichtbar:

  • Ihre IP-Adresse
  • Ihre Aktivitäten bei der Nutzung eines Webdienstes
  • Ihre Identität, wenn Sie bei einem Webdienst wie Gmail angemeldet sind
  • Sie können Ihre Zahlungsinformationen, Passwörter und Kontaktdaten abrufen und verwenden, gespeicherte Informationen können in einem Inkognitofenster allerdings nicht geändert werden

Ihre Aktivitäten, wie beispielsweise Ihr Standort, können weiterhin sichtbar sein für: 

  • die von Ihnen besuchten Websites, einschließlich der Werbung und Ressourcen, die auf diesen Websites geschaltet bzw. verwendet wurden
  • Websites, auf denen Sie sich anmelden
  • Ihren Arbeitgeber, Ihre Bildungseinrichtung oder die Person, die Ihr Netzwerk verwaltet
  • Ihren Internetanbieter
  • Suchmaschinen: diese können in Ihrer aktuellen Inkognito-Browsersitzung Suchvorschläge auf Grundlage Ihres Standorts oder Ihrer Aktivität anzeigen. Wenn Sie auf Google suchen, schätzt Google immer den ungefähren Ort, von dem aus Sie suchen. Weitere Informationen zum Standort finden Sie direkt bei Google in dem Artikel zur Standortermittlung: https://support.google.com/websearch/answer/179386.

Wie aktiviert man den privaten Surfmodus?

Der Inkognitomodus spart das manuelle Löschen von Cookies und Websitedaten nach Sitzungsende. Durch Cookies können Ihre Online-Aktivitäten in Verbindung mit Ihren persönlichen Daten wie Alter, Geschlecht, Beruf, Hobbys, Familienstand, etc. teilweise über Jahre hinweg ausgewertet, analysiert und für Marketingzwecke, Profiling und Fingerprinting verwendet werden.

Google Chrome

  1. Öffnen Sie den Chrome-Browser
  2. Smartphone: Tippen Sie unten rechts auf die drei Punkte → Neuer Inkognitotab
  3. Desktop-PC: Wie auf dem Smartphone bzw. Gastmodus in der neuen Profilübersicht

Mozilla Firefox

  1. Öffnen Sie den Firefox-Browser
  2. Smartphone: Tippen Sie in der Menüleiste auf das Rechteck-Symbol (Tab). Sie sehen eine Übersicht Ihrer offenen Tabs. Wählen Sie den Tab mit dem Unendlichkeitszeichen.
  3. Desktop-PC: oben rechts drei Balken (Hamburger-Menü) → Neues privates Fenster

Microsoft Edge (früher: Internet Explorer)

  1. Öffnen Sie den MS Edge-Browser
  2. Smartphone: Menüleiste → drei Punkte und wählen Sie Neues InPrivate-Fenster.
  3. Desktop-PC: Klicken Sie oben rechts auf die drei Punkte und wählen Sie Neues InPrivate-Fenster

Opera

  1. Öffnen Sie den Opera-Browser
  2. Smartphone: Menüleiste → drei Balken (Hamburger Menü) und wählen Sie Privater Modus
  3. Desktop-PC: Wählen Sie in der Menüleiste Datei → Neues Privates Fenster

Safari

  1. Öffnen Sie den Safari-Browser
  2. Smartphone: Tippen Sie am unteren Menürand auf das Tab-Symbol und danach auf (Anzahl) Tabs. Tippen sie in der Liste der Tabgruppen auf Privat und dann auf Fertig.
  3. Desktop-PC: Wählen Sie in der Menüleiste Datei → Neues Privates Fenster

Welche Alternativen gibt es zum privaten Surfmodus?

Sie können Websitedaten und Cookies auch in den Einstellungen Ihres Internetbrowsers automatisch nach jedem Sitzungsende löschen lassen. Diese Funktion ist standardmäßig deaktiviert. Wie Sie sie aktivieren, haben wir in diesem Artikel beschrieben: https://www.agentur-fuer-digitale-medien.de/wie-man-cookies-loeschen-kann/  

Allerdings haben wir das getestet und festgestellt, dass es in manchen Browsern nicht funktioniert. Sie können das selbst überprüfen oder einfach den privaten Surfmodus nutzen. Hier waren wirklich alle Cookies gelöscht in allen Browsern.

Antworten auf die wichtigsten Fragen

Was bedeutet privater Surfmodus?

Durch privates Surfen werden Ihre Suchanfragen und Surfaktivitäten vor anderen Personen verborgen, die Ihren Computer verwenden, aber Ihre Aktivitäten lassen sich weiterhin verfolgen.

Wie sicher ist der private Surfmodus?

Surfen im privaten Modus verhindert kein Web-Tracking! Beim privaten Surfen werden Ihre Internetaktivitäten nicht vor Dritten abgeschirmt werden, d.h. vor anderen Personen in Ihrem Haushalt schon – nur eben nicht vor Dritten im Internet. So können Werbetreibende, Internetdienstanbieter, Behörden oder Hacker trotzdem sehen, welche Webseiten Sie besucht haben. Einige Browser können Tracking-Cookies im Inkognito-Modus blockieren, aber sie sind nicht in der Lage, erweiterte Tracking-Techniken wie Browser-Fingerprinting abzuwehren, durch die Sie online mit erstaunlicher Genauigkeit identifiziert werden können. Beim privaten Surfen wird außerdem nicht Ihre IP-Adresse verborgen, sodass Sie auch darüber online identifiziert werden können.

Wie kommt man in den Inkognito-Modus?

In den meisten Browsern können Sie den Inkognito-Modus sehr schnell aktivieren. Wie genau das geht, beschreiben wir in diesem Beitrag. Je nach Browser kann der Modus auch anders betitelt sein, wie „InPrivate-Fenster“ (Microsoft Edge) oder „Privates Fenster“ (Opera & Safari).

Ist man im Inkognito-Modus anonym?

Der Privatmodus schützt Ihre Privatsphäre nur lokal am Computer. Andere Nutzer am Computer können nicht sehen, welche Seiten Sie besucht haben. Nachdem Sie den Browser komplett geschlossen haben, werden Websitedaten und Cookies automatisch gelöscht. Von anonym im Internet surfen kann nicht die Rede sein.

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